Beruf oder Familie?

Wenn die Organisation der Kinderbetreuung mit den beruflichen Anforderungen in Kollision gerät, stehen Mütter und Väter vor dem Problem, sich entscheiden zu müssen. Ferienzeiten, Krankheit des Kindes – oft eine Herausforderung, hierfür Lösungen zu finden. Meist sind es die Frauen – oft qualifizierte Fachkräfte -, die dann zuhause bleiben oder mit wenigen Stunden arbeiten.Damit die Ausübung einer Berufstätigkeit bzw. berufliche Weiterentwicklung trotz familiärer Aufgaben möglich sind, sind Unternehmen gefordert, die Arbeitsbedingungen möglichst familienfreundlich zu gestalten. Viele Unternehmen haben das verstanden. Um qualifizierte Fachkräfte zu halten oder neue zu gewinnen, setzen Unternehmen auf eine familienorientierte Personalpolitik.

An dieser Stelle werden Maßnahmen familienfreundlicher Personalpolitik dargestellt – als Anregung für andere Unternehmen und Organisationen. Kennen Sie auch ein gutes Beispiel für familienfreundliche Personalpolitik? Informieren Sie uns! Wir stellen es gerne auf dieser Seite vor.

Good Practice in Erlangen


Krankes Kind – Känguru hilft

Die Arbeit ruft, aber mein Kind ist krank und braucht mich auch! Jeder, der Kinder hat, kennt die Zwickmühle: das Kind ist krank. Aber zuhause bleiben kommt so kurzfristig manchmal nicht in Frage. Die Arbeitgeber Siemens AG, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universitätsklinikum Erlangen und Areva NP GmbH wollen die bei ihnen beschäftigten Eltern in dieser Situation unterstützen. Mit dem Kooperationspartner DHB Netzwerk Haushalt Erlangen wird das Angebot „Känguru” umgesetzt. Ein Betreuungsteam beim DHB Netzwerk Haushalt betreut kranke Kinder berufstätiger Eltern zu Hause. Das Känguru-Team ist über eine Hotline in den Abendstunden und frühen Morgenstunden telefonisch erreichbar. Noch am selben Tag – bei Anruf am Morgen – kann das Kind von einer erfahrenen Känguru-Mitarbeiterin zu Hause betreut werden. Die o.g. Arbeitgeber gewähren ihren Beschäftigten einen Zuschuss bei Nutzung des Angebots. Die Känguru-Betreuung kann jedoch auch von anderen Erlanger Familien genutzt werden.

Näheres dazu auf dieser Webseite unter „Känguru hilft” oder im „Flyer Känguru”

Babysittingpool der Universität Erlangen-Nürnberg

Der Familienservice der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und des Universitätsklinikums Erlangen hat einen Pool aus Kinderbetreuungskräften aufgebaut – meist Studierende pädagogischer Fächer, die auch in der Ferienbetreuung der Universität mitarbeiten. Die „Babysitter” stehen für Mitarbeiter/innen der Universität und des Universitätsklinikums und für Studierende als Kurzzeitbetreuung in Ausnahmesituationen und als Ergänzung der regelmäßigen Kinderbetreuung (Kindergarten/Kinderkrippe) eingesetzt werden. Beschäftigten und Studierenden soll damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Vereinbarkeit von Familie und Studium erleichtert werden.

Wie funktioniert der Babysittingpool?
Die Eltern wenden sich telefonisch oder per E-mail an den Familienservice der Universität und beschreiben ihre Anforderungen an den Babysitter und wann, wo und weswegen sie Kinderbetreuung benötigen. Eine eigens für diese Aufgabe angestellte Kraft prüft, wer aus dem Pool für die Anforderung in Betracht kommt, kontaktiert diese und vermittelt schnell und unkompliziert einen engagierten Babysitter. Der Familienservice hat einen umfassenden Leitfaden mit Informationen zum Verfahren und zu allen rechtlichen Fragen herausgegeben, der auch von anderen Unternehmen, die ein solches Unterstützungsangebot umsetzen wollen, hilfreich und nützlich ist.

Für ergänzende Informationen, Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an:

Familienservice der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und des Universitätsklinikums Erlangen
Bismarckstr. 6
91054 Erlangen
Tel.: 09131- 85 23231/ 26980
E- Mail: christian.mueller-Thomas@fau.de, heidrun.stollberg@fau.de

Hier finden Sie den Leitfaden „Infoblatt Babyitting-Pool” und einen Muster Betreuungsvertrag

 

Kinderprogramm für Beschäftigtenkinder am Buß- und Bettag

Good Practice für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf

 Öffentlichkeitsarbeit

Gelungene Buß- und Bettag-Aktion bei der Stadtverwaltung: Das Erlanger Bündnis für Familien und die Ausbildungsabteilung organisierten schon im dritten Jahr in Folge zusammen ein Kinderprogramm für Kinder städtischer Beschäftigter und befreundete Kinder am Vormittag des Buß- und Bettag.

Seit 1995 ist der Buß- und Bettag kein gesetzlicher Feiertag mehr, die Kinder in Bayern müssen jedoch trotzdem nicht zur Schule gehen. Dies stellt berufstätige Eltern alljährlich vor Herausforderungen. Auch einen Tag frei nehmen, um die Kinder zu betreuen? Oder eben eine geeignete Betreuungsmöglichkeit für die Kinder finden.

Beschäftigte der Stadtverwaltung in Erlangen brauchten sich darüber nicht den Kopf zu zerbrechen. Die bewährte Kooperation zwischen Bündnis für Familien und Ausbildungsabteilung der Stadtverwaltung wurde auch in diesem Jahr fortgesetzt. Es wurde wieder ein attraktives Kinderprogramm auf die Beine gestellt und von den Auszubildenden begleitet.

Die drei Programmangebote in diesem Jahr, Besuch des Erlebnisbauernhofs Eichenmüller, Gestalten eines Tonbildes in der Sebaldus-Töpferei und Besuch der Ausstellung BarriereSprung im Stadtmuseum kamen bei den Kindern sehr gut an. 40 Kinder wurden am Morgen zunächst von Oberbürgermeister Dr. Janik im Ratssaal des Rathauses begrüßt und dann von den Auszubildenden zu den Programmorten begleitet. Abgeschlossen wurde der Vormittag mit einem gemeinsamen Essen in der Rathauskantine. Anschließend konnten die Kinder ihre Eltern noch an ihrem Arbeitsplatz besuchen.

Die überaus positive Resonanz von Seiten der Stadt-Beschäftigten bestätigt, dass die Aktion für alle ein Gewinn war. Von diesem Angebot profitieren alle: die Kinder erleben einen spannenden Vormittag und lernen das Arbeitsumfeld ihrer Eltern kennen, die Eltern haben keinen Betreuungs-Engpass an diesem Tag und der Arbeitgeber vermittelt seinen Beschäftigten mit dieser kleinen Unterstützung Wertschätzung und zeigt sich als familienfreundlicher Arbeitgeber.

Weitere interessante Beispiele

in der Metropolregion Nürnberg finden Sie auf den Seiten der Initiative “Familienbewusste Personalpolitik”